Layer Pads mit Vacuum Pro:
Um lebendige Pads zu erzeugen, ist das Layern (Schichten von mehreren Klängen) eine wirksame Methode. In diesem Workshop zeigen wir, wie man einen kräftigen Pad-Sound nebst zusätzlichem Filtergating mit Vacuum Pro [1] erstellt, obwohl das Plug-in über kein Gate verfügt.
1. PART A – Oszillatoren
Lade den Synthesizer Vacuum Pro in einen beliebigen Sequencer und wähle aus der Global-Section das „Default“-Preset. Automatisch befinden wir uns damit auf der Ebene PART A. Zur Kräftigung des Grundsounds, genügt ein Klick auf On vom Detuning-Quad-Regler in der VTO ONE-Sektion, sowie der schon aktivierte DOUBLE-Modus rechts oben. Weil wir den Sound anhand von PART B noch später verstärken werden, reduzieren wir die VOLUME-Regler der beiden Oszillatoren VTO 1 sowie VTO 2 in der Mixer-Sektion auf -1.0 dB. Die genauen Werte werden stets im Display des Presetnamens dargestellt.
2. PART A – Lautstärken-Hüllkurve
Um einen gleitenden Drift zwischen zwei angespielten Noten zu erzielen, erhöhen wir den GLIDE TIME-Regler in der SETUP-Sektion auf mindestens 300 Millisekunden. Für einen behutsameren Anstieg des Sounds, wird die Attack der ENV 3 AMP, also der Lautsärkenhüllkurve, auf rund 100 ms angehoben und die Decay mittig positioniert. Sustain wird auf 74 Prozent reguliert, sowie Release auf 245 ms.
3. PART A – Filter und LFO Filter-Gating
Setze den Slope-Regler der VT LPF-Sektion für die anschließende Filtermodulation auf 24. Damit wird die Flankensteilheit von 24dB pro Oktave für das LowPassFilter (LPF) eingestellt. Der Cutoff wird, wenn auch nur sehr geringfügig auf 85 Prozent herabgestuft. Das Zerhacken von Flächen- und Padsounds ist ein beliebtes Stilmittel in der elektronischen Musik. Besitzt der eigene favorisierte Synth keinen Step-Sequencer oder ein trancetypisches Gate, lässt sich dies trickreich per Squareauswahl an einem LFO realisieren. Dies ist ein universeller Tipp und nicht nur für spezifisch für Vacuum Pro. In diesem Workshop wird aber nur das Filter rhythmisch zerhackt, und dazu wird die Rechteckwellenform Square als SHAPE für den unteren LFO gewählt, so dass ein Signal nur positive oder negative Werte kennt und ähnlich wie beim Gate nur geöffnet oder geschlossen werden kann. Setzte zudem die RATE auf 1/16. Damit die Modulation synchron zum Songtempo verläuft, wählst du Bt-Sync für den SYNC-Modus aus. Mit dem FADE– Regler kann das Gating subtil ansteigen und sich in der Intensität steigern. Stelle den Regler auf rund 12 Sekunden.
4. PART A – LFO Filtermodulation
Damit der Sound zu gaten und pulsieren beginnt, setzen wir den LFO 2 in der MOD-Sektion ein. Dazu wählen wir im unteren SOURCE-Slot LFO 2 aus, sowie als Modulationsziel (DESTINATION) den zuvor justierten LPF (Low Pass Filter). Zusätzlich drehen wir die DEPTH auf mindestens +60 Prozent.
5. PART B – Oszillatoren
Widmen wir uns nun dem Sounddesign von PART B, der deutlich mehr Bassanteile zur Fundamentbildung des Gesamtsounds als PART A enthalten soll, und erst aktiviert werden muss. Um alle Einstellungen von PART A zu kopieren und duplizieren, genügt ein Klick auf „Copy PART A into PART B“. Im Anschluss senken wir den RANGE von VTO ONE auf 16“ ab, sowie auf 32“ bei VTO TWO. Als Wellenform des Oszillators VTO ONE kommt PULSE zum Einsatz, die mittels Rechtsdreh des SHAPE– Knobs eingestellt wird. Danach heben wir die Lautstärke des VTO 2 auf 1,5 dB im MIXER etwas an, sodass der Tieftonanteil den Klang etwas dominiert.
6. PART B – Filter und Filterhüllkurve und Modulation
Reduziere den CUTOFF in der VT LPF-Sektion auf 33 Prozent und erhöhe den KEY TRACK auf Anschlag, ehe du die Filterhüllkurve ENV 2 bearbeitest. Hier bei soll lediglich die Sustain auf etwa 8 Prozent reduziert werden. Zuletzt folgt dann die Modulation in der MOD-Sektion, in der im oberen Slot ENV 2 als Modulationsquelle und LPF als Modulationsziel ausgewählt wird. Den Depth-Regler drehst du komplett nach rechts. Zuletzt speicherst du über SAVE das Preset ab.